Die Quellensteuer Niederlande
Die Quellensteuer ist eine Steuer, die auf Einkommen erhoben wird, das aus Quellen innerhalb der Niederlande stammt. Dazu gehören Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, selbständiger Tätigkeit, Renten, Fonds, Beteiligungen, Investitionen und anderen Quellen, wie z.b. Dividenden Ausschüttungen von Aktien. Die niederländische Regierung erhebt Quellensteuern, um Einnahmen zu erzielen und um sicherzustellen, dass den Einwohnern der Niederlande der gerechte Anteil der Kapitalerträge als Steuer zufließt.
Wer muss in den Niederlanden Quellensteuer zahlen?
Die Quellensteuer wird im Allgemeinen auf Einkommen aus niederländischen Quellen erhoben, das von:
– Nicht in den Niederlanden ansässigen Personen
– Einwohnern der Niederlande, die keine niederländische Steuererklärung abgegeben haben
Auf niederländisch heißt Quellensteuer übrigens Inkomstenbelasting Dividendbelasting
Wann wird in den Niederlanden Quellensteuer erhoben?
Die Quellensteuer wird auf Einkommen aus niederländischen Quellen erhoben. Dazu gehören Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, selbständiger Tätigkeit, Renten, Investitionen und Kapitaleinkünften.
Wie hoch sind die Quellensteuersätze in den Niederlanden?
Die Quellensteuersätze in den Niederlanden hängen von der Art des Einkommens und dem Steuerabkommen zwischen den Niederlanden und deinem Wohnsitzland ab.
Im Folgenden sind die Quellensteuersätze für einige gängige Einkommensarten aufgeführt:
- Zinsen: 0%
- Dividende: 15%
- Tantiemen: 20%
- Arbeitseinkommen: 30%
Wie zahle ich Quellensteuer?
Die Quellensteuer wird in der Regel vom Auszahler (der Aktiengesellschaft) von deinem Einkommen abgezogen und an die niederländischen Steuerbehörden abgeführt, so dass das Thema ausländische Quellensteuer und deren Erstattung für Investoren eigentlich vom Tisch ist.
In der Regel wird die gezahlte Quellensteuer von deiner Depotbank direkt angerechnet und in Deutschland die verbleibenden 10% an den deutschen Staat abgeführt. Das ist die komfortabelste Variante eines Doppelbesteuerungsabkommen (DBA Deutschland). Für Anleger aus anderen Ländern (steuerpflichtiger Wohnsitz) kann natürlich ein anderes Abkommen gelten und Informationen zu Anrechnung des Quellenstaat durch Anträge wieder akut werden.
Kann die Quellensteuer vermieden werden?
Ja, die Quellensteuer kann theoretisch vermieden werden, wenn der Anleger eine niederländische Steuererklärung abgibt. Wenn du in den Niederlanden wohnhaft bist (also nicht mehr im Ausland), kannst du eine niederländische Steuererklärung abgeben, um eine Rückerstattung der Quellensteuer zu erhalten. Im Einzelfall mag dies vorkommen (wie bei einem unterjährigen Umzug in die Niederlande). Ob sich das lohnt, hängt von deinem Steuersatz ab. Grundsätzlich wechselst du die ausländische Quellensteuer in die niederländische Steuer. Attraktiv an diesem Land ist natürlich, dass dein Kapitalertrag einer niedrigeren Besteuerung als im Ausland unterliegt, was immerhin eine Vermeidung von 10% Steuern ist.
Wann wird die Quellensteuer gezahlt?
Die Quellensteuer auf Dividende wird für private Investoren am Zahltag der Kapitalerträge fällig. Das bedeutet, dass die Investoren durch das Abkommen mit dem Quellenstaat vom deutschen Staat theoretisch ein zinsloses Darlehen in Höhe von 10% der Ausschüttungen bekommen. So gesehen ist die Anrechenbarkeit der Kapitalerträge im Ausland bei deutschen Anlegern eine der selten gestellte Fragen.
Quellensteuer für Kapitalgesellschaften in der Niederlande
Auch interessant für Anleger mit Immobilien in den Niederlande ist, dass diese auf Kapitalerträge 0% Quellensteuer zahlen müssen. Mehr dazu in dieser Quelle.
Fazit
Für Aktien mit Dividenden (oder auch Zinsen) sind die Niederlande ein dankbarer Investitionsort für den deutschen Anleger. Niederländische Unternehmen sind international aufgestellt, agieren im Ausland und diversifizieren dadurch über verschiedene Länder. Das Beste daran ist aber, dass die Investition im (niederländischen) Ausland keinen zusätzlichen Papierkram bei der Quellensteuererstattung für Aktien verursacht.
Die ausländische Quellensteuer ist für Investoren häufig eine Frage von Aufwand und Nutzen (bezogen auf die Größe des Konto), wirft Fragen auf und ist wie das Thema Steuer allgemein in Bezug auf das Thema Steuer (Abgeltungssteuer) auf Ausschüttungen nicht gerade auf Rang 1 der Beliebtheitsskala.